Kreativität im Deutschunterricht

Im Rahmen der Werkstattwochen an unserer Schule beschäftigte sich die Abiturstufe mit dem Thema „Energie“ und bekam aus den verschiedenen Unterrichtsfächern Aufgaben dazu. Für das Fach Deutsch sollten sich die Schüler*innen ihrer kreativen Energie bedienen und ein Gedicht oder eine Kurzgeschichte schreiben. Klingt einfach? Das war es aber nicht unbedingt. Zur Aufgabe gehörte es, sich Gedanken über die genaue Form zu machen. Das bedeutete für die Kurzgeschichte, die Merkmale einer solchen anzuwenden. Für das Gedicht jedoch musste erst überlegt werden, welcher Epoche es angehören und welche Gedichtform es sein sollte, also zum Beispiel ein Sonett oder ein Dinggedicht. Es entstanden dabei völlig unterschiedliche Werke, wobei das dadaistische Lautgedicht die beliebteste Form war.
Die Reflexion des eigenen Herangehens zeigte, dass sich die Schüler*innen durch die Aufgabenstellung mit verschiedenen Formen der Literatur beschäftigten, wie ihr hier selbst nachlesen könnt.


„Ich habe bereits in der ersten Woche damit angefangen zu überlegen, was ich wohl im Speziellen tun werde bzw. wofür ich mich entscheide. Meine Augen und auch meine Gedanken blieben dabei schnell bei dem Gedicht hängen. Das lag vor allem daran, dass ich direkt an das selbstständige Reimen denken musste, was mir außerordentlich gefällt. […] Ich finde es wunderbar, kreative Ideen im schulischen Rahmen verwirklichen zu können.“

„Zuerst einmal musste ich überlegen, wie ich das Thema Energie in meine Kurzgeschichte reinbringe. Dann ist mir eine Geschichte eingefallen, welche von einem Mädchen handelt, die ein ganz normales Leben führt. Sie achtete vorher gar nicht darauf, woher Energie kommt, wie lange sie das Licht anlässt oder wie lange sie mit warmem Wasser duscht. […] Subjektiv würde ich meinen Prozess mittelmäßig gut bewerten, denn ich hätte mir die Aufgaben besser einteilen sollen, dann hätte ich auch mehr Zeit gehabt, den Text besser zu verfassen.“

„Ich habe, bevor ich die Geschichte geschrieben habe, noch einmal über den Klimawandel recherchiert und mir noch einmal die Merkmale einer Kurzgeschichte angeguckt. Die Geschichte habe ich dann spontan aus meinem Gefühl heraus geschrieben.“

„Von Anfang an hatte ich Interesse ein Gedicht zu schreiben. […] Als wir uns mit verschiedenen Epochen und Gedichtformen auseinandersetzten, kam relativ schnell der Einfall, ein dadaistisches Gedicht zu verfassen. Aus dem Deutschunterricht mit Julie war mir diese Gedichtform bereits gut bekannt und ich habe selber schon Gedichte vorgetragen, aber noch nie ein selbstverfasstes. Mein Mitschüler fand die Idee ebenfalls grandios und so fingen wir an die lyrische Feder zu schwingen.“

„Ich wählte ein Lautgedicht mit dem Namen “Ecuadorianischer Strom”. Das Lautgedicht verfasste ich mit spanisch klingenden Wörtern, da mir die Aussprache der Wörter sehr gefiel. Ich wollte im Allgemeinen schon einige Male Sätze bilden, deren Wörter gut aneinander klingen, aber keinen weiteren Sinn haben. Im nächsten Schritt recherchierte ich, was die meist verwendeten Buchstaben und Wörter im Spanischen sind. Anschließend stellte ich meine Tastatur auf Spanisch um, um erstens ein Gefühl für das spanische Schreiben zu bekommen, und zweitens um Buchstaben wie das ñ zu bekommen. Dies gibt es auf der deutschen Tastatur nicht. Dann ließ ich meinen Gedanken und Emotionen freien Lauf. Die “ZZZZZZZ”-Laute stellen den Dialog des Stromes dar und die Strophen sind reiner Ausdruck von Gefühlen und wohlklingenden Wörtern.“  

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